

Neues
Gera
Seite 2
Freitag, 16. Oktober 2020
Herausgeber:
Verlag Dr. Frank GmbH,
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ISSN 0944-7326
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Donnerstag, 15 Uhr
Satz:
Gebr. Frank GmbH & Co. KG
Druck:
Schenkelberg Druck Weimar GmbH
Vertrieb:
Zustellservice Raatz GmbH
Neues Gera
erscheint wöchentlich, mitt-
wochs; Schieberecht an Feiertagen. Auflage
54.500. Verteilung kostenlos an Haushalte
und Betriebe in Gera.
Streifbandexemplar jeAusgabe 2,35
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, incl. MwSt.
Kommentare und Leserbriefe geben die
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der Anzeigen und Beilagen zeichnen die
Auftraggeber verantwortlich.
Neues
Gera
Beilagenhinweis
Gera (NG).
Wir möchten un-
sere Leser darauf hinweisen, dass
von uns nicht benannte Beilagen
nicht in unseremVerantwortungs-
bereich liegen. Der aktuellen Aus-
gabe liegen die Teilauflagen bei:
Action, Autohaus Hempel, Auto-
Planet, Bauhaus, Fressnapf, LVM,
REWE, Unser Zwötzen.
Nein zur AfD
Gera (NG).
Das Aktionsbünd-
nis „Gera gegen Rechts“ unter-
stützt den Aufruf von Aufenthalt
zu einer Kundgebung am Freitag,
16. Oktober, 17 Uhr, auf demMu-
seumsplatz. Hintergrund ist eine
Veranstaltung der AfD, die sich
gegen die aktuellen Corona-Auf-
lagen wendet. Das Aktionsbünd-
nis ruft alle Einwohner auf, den
unverantwortlichen Aktivitäten
der AfD, welche die Gesundheit
aller Bürger gefährdet und den
Zusammenhalt selbiger zu spalten
versucht, entschieden eine Ab-
fuhr zu erteilen. Es ist ein Gebot
der Stunde, klar zu zeigen, dass
die große Mehrheit der Bevölke-
rung dieses fahrlässige Verhalten
missbilligt und Gera eine verant-
wortungsbewusste,
fortschritt-
liche und tolerante Stadt ist.
Corona in Gera
Gera (NG).
Mit Stand, 9. Okto-
ber, 12 Uhr, sind von den 161 an
Geraer Schulen durchgeführten
Tests zwei positiv und 136 ne-
gativ. 23 Ergebnisse stehen noch
aus. Es wird darum gebeten,
von Nachfragen – auch an der
Bürgerhotline – abzusehen. Für
Personen, die unter Quarantäne
stehen, wurde zudem wieder die
Nachbarschaftshilfe ins Leben
gerufen:
☎
8383022 oder per
Mail an nachbarschaftshilfegera@
gmail.com. Ebenfalls ist das Bür-
gertelefon aktiviert:
☎
8383526;
montags bis freitags, 9 bis 12 Uhr,
montags bis donnerstags, 13 bis
17 Uhr, freitags von 13 bis 15 Uhr.
Soforthilfe
Gera (NG).
Mit 1.500 Euro
Soforthilfe unterstützt die Spar-
kasse Gera-Greiz den Athle-
tic-Sport-Club Ronneburg e.V.,
der kürzlich bei einem Großbrand
seine Trainingsstätte verloren hat.
Die Polizei schließt Brandstiftung
nicht aus und schätzt den Schaden
auf 200.000 Euro. Mehr als 300
Kinder, Jugendliche und junge Er-
wachsene trainieren normalerwei-
se hier. Verschiedene Kampfsport-
arten, Fitness und Tanzen werden
dort angeboten. Für die Beschaf-
fung von Trainingsmaterialien ist
ein Spendenkonto bei der Spar-
kasse Gera-Greiz eingerichtet,
Kontonummer
DE53 8305 0000
0000 221457
; Verwendungszweck
„Soforthilfe“.
DKB und Staatsballett schließen neuen Sponsoringvertrag
Gera (NG).
Das amTheater Altenburg Gera beheimateteThüringer Staatsballett blickt auf die Spielzeit 2019/20
zurück, die bis Mitte März überaus erfolgreich verlief. Besonders die dreiteilige Neuproduktion „Impulse“ aus
den Choreografien „ZERO“ von Nanine Linning, „Bolero“ von Ihsam Rustem und „SYNC“ von Nils Christe
erfreute sich beim Publikum großer Beliebtheit und wurde von der Presse gelobt. Dass dieser aufwändige Bal-
lettabend realisiert werden konnte, ist auch der finanziellen Unterstützung durch die Deutsche Kreditbank AG
(DKB) zu verdanken. Es ist ein wunderbares Zeichen von Verbundenheit, dass die DKB nun das bereits seit
2012 bestehende Engagement für das Thüringer Staatsballett fortsetzt. Mit einer Summe in Höhe von 25.001
Euro wird in der Spielzeit 2020/21 die vielseitige Arbeit des Balletts gefördert. Für die Zeit bis zum Sommer 2021
sind weitere Premieren in Planung, die bald auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen.
Von Wolfgang Hesse
Für viele junge Mütter in Gera sind
sie wahrhaftige Engel geworden, die
freiwilligen Helfer aus dem Famili-
enzentrum Bieblach. Seit 2015 gibt
es wellcome in Gera. Katharina Phi-
lipp hat diese Initiative nach Gera
geholt.
Als eine moderne Nachbarschafts-
hilfe für Eltern, helfen die ehrenamt-
lichen Engel im ersten Jahr nach der
Geburt der kleinen Erdenbürger für
einige Monate ganz unbürokratisch
im Familienalltag. Das ist meist der
Fall, wenn Familie, Freunde oder
Nachbarn den jungen Eltern nicht
zur Seite stehen können. Die Eh-
renamtlichen spenden Zeit, sie be-
treuen das Baby, sie betreuen das
Geschwisterkind, sie gehen mit der
Mama zu Terminen, begleiten und
helfen ihr also ganz praktisch. Sie
schaffen freie Zeit, damit die Mama
sich mal ausruhen, sich mal um das
größere Kind kümmern kann oder
einfach mal Zeit für sich hat.
Im Oktober dieses Jahres schau-
en die wellcome Engel aus Gera
auf fünf Jahre zurück. „Insgesamt
34 Ehrenamtliche haben in diesem
Zeitraum über 1.950 Stunden ihrer
Zeit an Familien verschenkt“, so Ko-
ordinatorin Katharina Philipp, So-
zialpädagogin im Familienzentrum
Bieblach, einer Einrichtung des Ver-
eins Schlupfwinkel und Sorgentele-
fon Gera e.V. Aktuell betreuen acht
Ehrenamtliche sieben Familien.
Heidrun Trippens ist von der er-
sten Stunde an dabei. Die ehemalige
Lehrerin hat nach ihrem Umzug
von Weida nach Gera eine Aufgabe
im Rentendasein gesucht. „Ich liebe
den Umgang mit Kindern. Meine
Enkel wohnen weit weg und so un-
terstütze ich gern junge Familien“,
berichtet die 70-Jährige. „Ich freue
mich über die Dankbarkeit, die
mir entgegengebracht wird. Noch
Monate oder Jahre danach habe ich
mit den Familien Kontakt. Es macht
Spaß zu sehen, wie sich die Kinder
entwickeln.“
Auch Nicole Berg ist ein Engel.
Seit 2018 gehört sie zu wellcome.
„Einfühlsame Gespräche helfen den
jungen Eltern oder alleinerziehen-
den Müttern sehr. Bestätigung und
Zuspruch ist für das seelische Wohl-
befinden wichtig, Vertrauen schen-
ken und ein Stück die Unsicherheit
nehmen, ebenso“, sagt sie, die über
19 Jahre im Sozialumfeld gearbei-
tet hat und aktuell ein Pflegekind
zu Hause betreut. „Den Umgang
mit kleinen Kindern mag ich sehr.
Jedoch wenn unsere Kompetenzen
die Möglichkeiten übersteigen,
dann suchen wir zusammenmit den
Familien professionelle Hilfe. Den
Weg zum Jugendamt als Beispiel ge-
hen wir gemeinsam und nehmen so
den Betroffenen die Angst.“
In der Regel liegt der Betreuungs-
zeitraum zwischen einigen Wochen
und einem Dreivierteljahr. Wö-
chentlich ein- bis zweimal besu-
chen die Ehrenamtlichen für zwei
bis drei Stunden „ihre“ Familien.
„Das ist für alle eine überschaubare
Zeit. Jede Ehrenamtliche kann ent-
scheiden, ob sie eine neue Familie
oder erst einmal eine Pause haben
möchte“, erklärt Katharina Philipp.
Die dreifache Mutter hat selbst die
Hilfe von wellcome bei ihrem zwei-
ten und dritten Kind in Anspruch
genommen. Seither betrachtet sie
das Angebot noch viel stärker aus
den Augen der Familien, die den
Mut haben sich auf das Abenteuer
einzulassen und bewundert jeden
Engel in diesem Projekt, der sich
bereit erklärt, von seinem kostbaren
Gut „Zeit“ etwas für andere zu in-
vestieren.
Richtig stolz sind Ulrike und Rein-
hard Löffler, dass sie fast mühelos in
den Familien als „Oma und Opa“
aufgenommen werden. Während
sich Ulrike Löffler um den Neuzu-
gang in der Familie kümmert, be-
schäftigt sich ihr Ehemann mit den
älteren Geschwistern. Beide bilden
ein Engelteam und haben zudem
noch Zeit für die Betreuung einer
Familie im SOS-Kinderdorf. Seit
fünf Jahren engagieren sich beide.
„Wir sind gern mit Kindern zusam-
men, man bleibt jung und es kom-
men sogar Erinnerungen aus der
eigenen Kindheit zurück“, gesteht
Ulrike Löffler. „Es ist ein schöner
und erlebnisreicher Ausgleich zum
Ruhestand“, ergänzt der 72jährige
Reinhard Löffler.
„Wellcome“ gehört zu den Ange-
boten der Frühen Hilfen der Stadt
Gera und wird von der Stadtverwal-
tung und aus Spendengeldern des
Vereins Schlupfwinkel und Sorgen-
telefon e.V. finanziert.
Jeder neue mithelfende „Engel“ ist
willkommen, denn aktuell gibt es
eine steigende Nachfrage. Wer Lust
hat, ein wenig Zeit zu verschenken
und jungen Familien zur Seite zu
stehen, kann sich gern bei Katha-
rina Philipp über
☎
8336861 oder
über
gera@wellcome-online.deer-
kundigen.
Schnelle Hilfe im Familienalltag
Seit fünf Jahren unterstützen ehrenamtliche „wellcome Engel“ junge Eltern
(Fortsetzung von Seite 1.)
Gibt es weitere Gründe, die für
die Anschaffung von sechs plus
sechs Bahnen sprechen würden?
Ich denke, der Erkenntnisgewinn
liegt darin, dass die Beschaffung
von zunächst sechs Straßenbahnen
mit einer Option auf bis zu sechs
weitere Straßenbahnen die Flexi-
bilität für die GVB schafft, um auf
zukünftige Gegebenheiten wie z.B.
unsere Einwohnerentwicklung oder
auch einer gleichmäßigen Ausla-
stung des Werkstattpersonals der
GVB entsprechend besser reagieren
zu können, finanzielle Spielräume
der Stadt berücksichtigt und die
finanzielle Belastung des GVB auf
einMaximum reduziert, wirtschaft-
lich und gleichzeitig insgesamt das
rechtssicherste Variante ist. Inso-
fern ist möglicherweise auch eine
Erkenntnis, dass die Fraktionen der
CDU, Bürgerschaft und Für Gera
sowie der AfD diejenigen sind,
die an Sachargumenten orientiert,
kompromissbereit nach einer Lö-
sung gesucht haben, um schnellst-
möglich eine Beschaffung der heute
schon, also noch vor Beschluss des
neuen Nahverkehrsplans, sicher
notwendigen Anzahl von sechs
Straßenbahnen zu realisieren.
Welches Resümee ziehen Sie
dann aus der bisherigen Debatte?
Es gilt wie so oft: Meistens hat
nicht der Recht, der am lautesten
ruft, denn am Ende obsiegt fast im-
mer die Sachargumentation. Das
heißt hier die ganzheitliche Be-
trachtung, Bewertung und Abwä-
gung aller Argumente aus Sicht der
Stadt und der GVB auf dem Boden
von Recht und Gesetz. Ich bedau-
ere, dass durch die Diskussion viel
Porzellan zerschlagen wurde, denn
Vertrauen ist für mich in der täg-
lichen Arbeit ein wesentliches Fun-
dament, um auch künftig gemein-
sam und erfolgreich zusammen mit
dem Landesverwaltungsamt, dem
Stadtrat und dem Oberbürgermei-
ster die Stadt weiter zu entwickeln.
Deshalb ist es schlimm, wenn eini-
ge Fraktionen eine Sachfrage um
die Anzahl von Straßenbahnen aus
politischer Motivation sogar zu
einem Machtkampf verunglimpfen.
Der von der Verwaltung vorge-
schlagene und von der Mehrheit im
Stadtrat getragene Beschluss sollte
jetzt weiter umgesetzt werden, um
schnellstmöglich mit der Neube-
schaffung von zunächst sechs Stra-
ßenbahnen die Barrierefreiheit in
Gera zu verbessern und die GVB
für die Zukunft zu rüsten. Schließ-
lich sollten wir zu all den anderen
drängenden Themen zurückkeh-
ren, um unsere Stadt, unser Gera
nach vorne zu bringen. Das muss
unser aller Interesse sein. Lassen sie
es uns gemeinsam anpacken!
Fanny Zölsmann
Scharfe Debatte um die Bahnen
Ankauf von Straßenbahnen – Bürgermeister Kurt Dannenberg antwortet
Gera (NG/faz).
Sie hätte noch
weitermachen wollen, aber nicht
mehr können. Ihre Gesundheit
zwingt sie in den Ruhestand. Ilona
Herting kleidete 30 Jahre lang die
Geraer Damenwelt mit Strickwaren
aus Spanien, Kleider aus Italien und
Jacken aus Frankreich ein. Ein fei-
nes Gespür für Mode hatte sie ihr
Leben lang. Nach der Wende kam
sie aus Herne nach Gera und öff-
nete zuerst in der Rittergasse, dann
in der Großen Kirchstraße und zu-
letzt für viele Jahre auf der Sorge 52
Tag für Tag ihre kleine Boutique.
Wenngleich sie gemeinsam mit
ihrem Mann Heinrich in Gera ein
Zuhause und Freunde fand, fuhr
sie doch jedes Wochenende in ihre
Heimat zurück. „Nun ist es an der
Zeit, dass wir gänzlich zurückkeh-
ren und uns Zeit für unsere Kinder
und Enkelkinder nehmen”, freuen
sich beide Senioren auf ihren ver-
dienten Ruhestand, denn immerhin
wird Ilona Herting am 29. Oktober
77 Jahre alt.
Am 24. Oktober werden sie für
ihren letzten Verkaufstag aufschlie-
ßen. Danach treten sie die Heimrei-
se an, werden jedoch mindestens
zweimal im Jahr nach Gera zurück-
kommen. „Gera ist schöner als Her-
ne. Wir wären gern hier geblieben,
doch die Familie braucht uns und
wir brauchen sie”, wissen beide.
Feierabend nach 30 Jahren
Ilona Herting schließt Modelädchen auf Sorge zu
Seit ein paar Monaten ist Falk Bräuner Eigentümer der Sorge 52. Er
verabschiedet Ilona Herting in ihren Ruhestand. Stets ihr den Rücken
gestärkt: Ehemann Heinrich Herting (M.).
Foto: Zölsmann
S29692
N017055
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Von Fanny Zölsmannn
Immer mal wieder kommt es zu
Bränden in leerstehenden Immobi-
lien. Verheerend und bis heute ein
Mahnmal für diese Straftaten ist
der ehemalige Milchhof entlang der
Siemensstraße. Unheimlich mahnt
die Brandruine der einstigen indus-
triellen Stätte. Mehrfach legten Feu-
erteufel das Areal in Brand. Erstmals
in der Silvesternacht von 2014. Wäh-
rend der Täter im Laufe des Jahres
ermittelt werden konnte, fehlt von
den Brandstiftern, die für die zwei
weiteren Feuer verantwortlich zei-
chen, jede Spur. 2016 und 2018 kam
es erneut zu Zündeleien auf dem
Areal in der Siemensstraße.
Heute, zweieinhalb Jahre später,
teilt der Eigentümer Falk Bräuner
mit, dass es erste Hinweise zu den
Brandstiftern gäbe. „Auf meine
‚Kopfgeldauslobung‘ zur Brandstif-
tersuche Milchhof gab es einen er-
sten Hinweis. Wer entscheidend zur
Aufklärung beitragen kann, wird
mit bis zu 20.000 Euro belohnt”,
wirbt Bräuner noch einmal dafür,
mit handfesten Hinweisen beizutra-
gen.
Vor acht Jahren erwarb Falk
Bräuner den ehemaligen Milchhof,
der seit 1995 stillsteht. Dem Geraer
Investor und Unternehmer gehören
weitere historische Immobilien und
traditionsreiche Quartiere in Gera.
Es ist sein Ansinnen, jene Standorte
zu rekultivieren und mit neuem Le-
ben zu füllen. „Nicht ganz einfach
in dieser Stadt, braucht es doch für
viele Ideen und Projekte einen lan-
gen Atem. Dass sich dieser aber
auszahlen kann und wird, zeigen die
Fördermittel für die Reaktivierung
des Tietz-Quartieres (wir berichten
zeitnah), das KinoMetropol, an dem
sich viele Bürger der Stadt erfreuen,
und jene Hinweise zum Milchhof.
Der erste Brand liegt mehr als zwei
Jahre zurück. Es zeigt mir, dass es
auch den Geraern wichtig ist, das in-
dustrielle Erbe der Stadt zu wahren”,
dankt Falk Bräuner den engagierten
Bürgern, die Hinweise gaben und
geben.
Wer Hinweise zu den Brandstif-
tern geben kann, richtet diese an die
Polizei Gera:
☎
8290.
Seit Jahren muss sich der Geraer
Investor öffentlich dafür rechtfer-
tigen, dass es weder am Milchhof
noch am ehemaligen Tietz-Quartier
(Horten-Kaufhaus) auf der Sorge
vorangeht – ebenfalls im Besitz der
FAB Grundbesitz GmbH, deren
Inhaber Falk Bräuner ist. Für beide
Immobilien habe der Investor seit
Jahren Pläne, die zum Teil der Ver-
waltung vorliegen.
Kurzer Blick in die Geschichte
14. September 1929: Der Milch-
hof wird errichtet, da der Bedarf an
Milch und Milchprodukten steigt.
Im Jahr 1938 tritt Osterland als Mar-
ke für die Erzeugnisse des Milchhofs
Gera erstmals in Erscheinung. Am 6.
Februar 1979 nahm der VEB Milch-
hof Gera an der Industriestraße die
Produktion auf. Bis 1990 übernahm
der Milchhof die gesamte Produkti-
on für den Bezirk Gera. Der 29. De-
zember 1994 ist das Ende des Milch-
hofs. Die Thüringer Milchwerke
schlossen den Milchhof Gera, wel-
cher etwa 150 Arbeitnehmer zu
diesem Zeitpunkt beschäftigte. Die
Produktion wurde nach Erfurt ver-
lagert.
Wer kann Hinweise geben?
Eigentümer vomMilchhof lobt weiter Prämie aus
Hinter Stacheldraht erinnert die heutige Ruine an die einstige indus-
trielle Stätte. Mehrere Brände forderten den Tribut des Milchhofes.
Foto: Zölsmann